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18.02.2023

Bericht vom interdisziplinären Kongress in der Osteopathie zum Thema Long-/Post-COVID und ME/CFS


Die von vielen Patienten geschätzte Osteopathie bietet unterschiedliche Ansätze zur Behandlung von Long-/Post-COVID und ME/CFS und kann deshalb dazu beitragen, Symptome dieser Erkrankungen deutlich zu lindern. So die Ergebnisse unseres hybriden Fachkongresses, der vom 27. bis 28. Januar in München stattgefunden hat.

Auf der gemeinsam mit unserem Ko-Veranstalter Lomerio organisierten Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Fresenius Hochschule München präsentierten Ärzte den aktuellen Stand der Forschung zu Long-/Post-COVID und ME/CFS und erläuterten Osteopathie-Dozenten ihre Behandlungsansätze für Patienten in Workshops.

So berichtete der Augsburger Labormediziner Dr. med. Armin Schwarzbach über die Komplexität von Long-COVID, das von veränderten Cortisolwerten und reaktivierten Viren beeinflusst wird.

Dr. med. Claudia Ellert, selbst von Long-COVID betroffen, referierte über Dysautonomien im Zusammenhang mit Long-COVID und empfahl u.a. Patienten, Post-Exertional Malaise (PEM) zu erkennen, zu respektieren und ein antizipierendes Verhalten zu erlernen.

Dr. med. Gabriele Rotter von der Charité Berlin und Präsidentin des europäischen Registers osteopathischer Ärzte, EROP, wurde live aus Berlin zugeschaltet. Sie hob u.a. hervor, dass die Pathogenese des Long-COVID-Syndroms noch nicht geklärt ist, weshalb eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich sei.

Maximilian Plathner D.O. stellte seine Studie zu Long-/Post-COVID vor, mit der er evaluiert hatte, welche Techniken Osteopathen bei Long-COVID anwenden. In seinem Workshop zeigte er den Teilnehmern vor Ort und online spezifische Behandlungstechniken wie BLT an den zentralen Knochen, die Behandlung der Akupunkturpunkte CV 17, LG 17 und Techniken wie CV 4 und EV 4 am Cranium.

Dr. Jean Marie A.T. Beuckels erläuterte den Zusammenhang zwischen COVID-19 und Herzproblemen und übte anschließend mit den Teilnehmern seine Toggle-Stamp-Palpation und die Technik der Traktionsvektoren zum Auffinden restriktiver Zonen im Brustkorb.

Die Workshops des ersten Tag schloss Stefan Schöndorfer mit seinem Workshop ab, in welchem er sein biodynamisches osteopathisches Behandlungskonzept mit Schwerpunkt Arterien vorstellte und von den Teilnehmern üben ließ.

Nach dem ersten Kongresstag kamen Dozenten und Teilnehmer zu einem geselligen Get-Together samt kostenlosen bayerisch-japanischem Büffet und Getränken zusammen.

Den zweiten Tag eröffnete Dr. med. Mirja Effing, die in ihrem Vortrag das Thema Long-COVID und CFS aus Sicht der funktionellen Medizin beleuchtete und Laborwerte, Diagnostiken wie HRV und die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln und von alternativen Behandlungsmethoden erläuterte.

Andreas J. Risch M.SC., D.O. stellte das gemeinsame Long-COVID-Forschungsprojekt von RIO und dem englischen National Council for Osteopathic Research, NCOR, vor. In seinem Workshop erläuterte er die Perrin-Techniken, die osteopathische und lymphtherapeutische Behandlungsmethoden miteinander kombinieren und der systemischen Regulation dienen. Wie wirksam Osteopathie bei Long-COVID sein kann, zeigte das Video einer betroffenen Patientin, die darin ihre Krankengeschichte erzählte und sich äußerst dankbar zeigte, für die Linderung, die sie durch Osteopathie bislang erfahren hatte.

In seiner Präsentation der Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei COVID-Erkrankungen setzte Karsten Richter den Schwerpunkt auf das olfaktorische System und dessen weitreichenden Implikationen für die Gesundheit. Richter zeigte auf, dass Osteopathie eine wesentliche Rolle bei der Behandlung neurologischer und physiologischer Beschwerden spielt, demonstrierte eine craniale Technik und präsentierte das Drainageprotokoll der Sinus.

Den Abschluss bildeten Frank Scheuchl und Tino Pöhlmann, die ihre Acht-Schritte-Lymphpumptechnik vorstellten, als eine wirksame Entstauungstechnik, die bei Long-/Post-COVID-Symptomen beeindruckende Ergebnisse erzielt.

Damit ging ein perfekt organisierter, hybrider Kongress zu Ende, der eigens für die Online-Teilnehmer zeitgleich mit drei Kameras aufgenommen und im Internet gestreamt wurde. Über eine Chatfunktion konnten diese live Fragen stellen, die sie von den Dozenten in München beantwortet bekamen.

Für Interessenten, die den Fachkongress verpasst haben, bietet unser Kooperationspartner Lomerio den aufgezeichneten Kongress im Rahmen der Premium-Mitgliedschaft oder als Offline-Ticket an.

Das fachliche Fazit zog der Initiator des Kongresses und dessen Leiter, Andreas Risch:
”Long-/Post-COVID und ME/CFS sind sehr komplexe Erkrankungen, die eine interdisziplinäre Herangehensweise erfordern. Als patientenzentrierte Form der Heilkunde kann die Osteopathie hierbei von großem Nutzen sein, weil sie unterschiedliche Behandlungsansätze beinhaltet und über einen umfangreichen Werkzeugkasten an manuelle Techniken verfügt. Mit den auf den Kongress gezeigten Behandlungsansätzen und Techniken können wir Long-/Post-COVID und ME/CF-Patienten tatsächlich helfen. Deshalb wollen wir nun den nächsten Schritt gehen und ein interdisziplinäres Versorgungsnetzwerk aufbauen, das Betroffene zu Rate ziehen können, um sich behandeln zu lassen.“

Erste Gespräche mit den am Kongress beteiligten Ärzten haben in München bereits stattgefunden.








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