Freitag, 12. Juni
Spiritualität und Gesundheit
Ein erweitertes biopsychosoziales Model für die osteopathische Praxis
Dieser Fachkongress lädt Osteopathinnen und Osteopathen dazu ein, die Dimension der Spiritualität als integrativen Bestandteil osteopathischen Denkens und Handelns neu zu entdecken. Jenseits des Körperlichen und Psychischen entfaltet sich ein Verständnis von Gesundheit, das in der bewussten Begegnung, im Erleben von Verbundenheit und im feinen Wechselspiel von Resonanz wurzelt.
In Vorträgen und Workshops beleuchten erfahrene Dozentinnen und Dozenten, wie spirituelle Aspekte praktisch in die osteopathische Behandlung einfließen können. Ziel ist es, das biopsychosoziale Modell um eine spirituelle Perspektive zu erweitern und dadurch das Verständnis von Gesundheit, Präsenz und therapeutischer Begegnung zu vertiefen.
Der Kongress richtet sich an alle Osteopathinnen und Osteopathen, die ihr therapeutisches Wissen um neue Einsichten erweitern, wissenschaftliche wie erfahrungsbasierte Ansätze verbinden und das eigene Verständnis von Gesundheit reflektieren möchten.
Freuen Sie sich auf inspirierende Impulse, praxisnahe Erfahrungsräume und den interdisziplinären Austausch in einer kollegialen Atmosphäre.
Dozentinnen und Dozenten










Kongressprogramm
Veranstaltungsort
Unser Kongress findet im ehemaligen Kloster St. Anton, in der Kapuzinerstraße 38, mitten in München statt. Heute beherbergt das ehemalige Kloster das ifp, Institut für publizistische Ausbildung.
Ruhig nahe der Isar gelegen, finden sich hier zahlreiche Lokale in unmittelbarer Nähe. Teilnehmende können auf Wunsch im ehemaligen Kloster in einem der 24 Gästezimmer, alle mit Dusche/WC und WLAN ausgestattet, übernachten.
ifp Institut für publizistische Ausbildung e.V.
Kapuzinerstraße 38
80469 München
journalistenschule-ifp.de
Vorträge und Workshops
Samstag, 13. Juni
Gregor Schantl:
Vortrag „Osteopathie und Spiritualität – Gestern, Heute, Morgen“
In meinem Vortrag geht es darum, die „spirituelle Achse“, die die Osteopathie seit Still durchzieht, zu ergründen. Was ist Spiritualität eigentlich und warum ist diese für die Osteopathie von Bedeutung? Stills Leben im amerikanischen Grenzland, historische, familiäre und soziologische Hintergründe für die Entwicklung seines Menschenbildes des Triune Man werden beleuchtet, sowie die historische Linie der Osteopathen nach Still, denen Spiritualität in der Osteopathie ein großes Anliegen war.
Zuletzt soll noch ein Ausblick darauf erfolgen, wie Spiritualität in der Osteopathie praktisch aussehen könnte und welche Bedeutung das für die Zukunft der Osteopathie hat.
Karl-Heinz Weber:
Vortrag "Die Phänodynamische Osteopathie als Wegbereiterin einer leiblichen Spiritualität"
Durch die Phänomenologie gelingt es dem Menschen zunehmend die Lebendigkeit des Lebensganzen besser zu erfassen. Die von Edmund Husserl eingeführte Methode der Urteilsenthaltung (Epoché) und der transzendentalen Reduktion hinterfragt sowohl die Naturwissenschaft als auch eine naive Metaphysik radikal und bettet sie zentral in die Lebenswelt. Die Epoché und die transzendentale Reduktion können in der phänodynamischen Osteopathie hervorragend angewandt werden und geben ihr die Möglichkeit ganzheitliche Heilung zu gewährleisten. Durch die Hinwendung zum geistigen Wirkungsfeld, jedoch in der Verankerung des sinnlich Wahrnehmbaren wird die Behandlung zunehmend vom Geist zum Leib geführt. Die originäre Wahrnehmung muss das Ganze umfassen und konstituieren. So wird die im Unendlichen liegende Idee zum zentralen Bestandteil der Intention.
Anhand einiger Patientenbeispiele zeige ich, wie sehr sich Geistes- und Naturwissenschaft ergänzen können. Zum Vorteil vieler Patienten.
Vortrag: "Warum bin ich krank?"
Die Ursache von Krankheit als Gemeinsamkeit der Funktionellen und Tibetischen Medizin.
Schon zu Beginn meines Studiums interessierte mich vor allem die Ursache von Erkrankungen, tief in die Materie einzutauchen und die Zusammenhänge der Körperfunktionen richtig zu verstehen. Die Fächer der ersten Jahre Medizinstudium wie Biochemie und Physiologie sind noch eindringlich in meinem Gedächtnis.
Dann traf ich auf die Tibetische Medizin, die einen völlig anderen Ansatz hat und nicht nur die Materie, sondern auch die Energie dazwischen betrachtet. Auch hier ging es vor allem um die Ursache von Krankheiten. Während der Arbeit an meiner Dissertation und durch die vielen Gespräche mit Tibetischen Ärzten tauchte ich immer tiefer in die Wirkungsweise der Heilung in der tibetischen Medizin ein. Viele Jahre später traf ich dann auf die Funktionelle Medizin, bei der es auch um die Erforschung der Ursache geht. Bei beiden Systemen geht es um eine Heilung auf allen Ebenen.
In meinem Vortrag möchte ich beide Systeme erläutern, ihre Gemeinsamkeiten, Gegensätze und auch überraschenden Übereistimmungen. Ich werde die Konstitutionstypen erklären, die es in beiden Systemen gibt und beschreiben, wie man Teile der Erkenntnisse ein Jahrtausend alten Heilmethode auch in der heutigen Zeit anwenden kann.
Stefan Schöndorfer
Vortrag: "Osteopathie und Spiritualität"
In seiner Autobiografie schreibt A.T. Still: „Die Osteopathie ist eine Wissenschaft, die den Menschen untersucht und herausfindet, dass er an Gottes Intelligenz teilhat.“ (A.T. Still, Autobiographie I-88.)
Wie aber wirkt die Intelligenz Gottes? Gibt es einzelne, definierbare Strukturen, die dieser Idee zuzuordnen sind? Wenn ja, wie können wir diese in unserem Behandlungskonzept einbauen und nutzen? Wer oder was macht den Menschen während einer osteopathischen Behandlung gesünder?
Dies sind viele Fragen, den ich schon seit vielen Jahren nachgehe und Antworten, zumindest für mich, gefunden habe. Meine Antworten werde ich in meinem Vortrag und einer kurzen Meditation den Kongressteilnehmern vermitteln.
Jean Marie Beuckels:
Vortrag „Matter Motion Mind – eine stillianische osteosophische Konzeptualisierung hin zu einer Osteopathie 2.0“
Der Vortrag markiert neoklassische Erkenntnisse über spirituelle Hintergründe des Zeitgeistes von 1900, überträgt sie in die aktuelle osteopathische Landschaft und stellt eine Kongruenz mit spirituellen Hintergründen des Zeitgeistes des aktuellen Jahrhunderts her. Beuckels spricht dabei die Bedeutung der Konzeptualisierung und den verlorenen Faktor im Matter Motion Mind-Konzept an. Die notwendigen Zutaten für die Erweiterung hin zu einem Vorschlag für eine Osteopathie 2.0 werden diskutiert.
Workshop "Die Materie hinter der Materie"
Jean Marie Beuckels Workshop konzentriert sich auf die Substanz von Aristoteles, die zur still’schen Sichtweise der Materie hinter der Materie wurde. Während des Workshops werden Begriffe wie Spannung, Intensität und Aufmerksamkeit auf Spannung, Intentionalität und Aufmerksamkeitsintensität ausgeweitet: Allesamt verschiedene Werkzeuge, mit denen die Teilnehmer Substanz auf unterschiedliche Weise erleben können.
Prof. Dr. Dr. Christian Schubert:
Vortrag und Workshop „Geometrie der Seele und das integrative Einzelfallstudiendesign“
Hierzu wurde das Design der integrativen Einzelfallstudien entwickelt. Es ermöglicht, zeitliche Verzögerungen zwischen Alltagserfahrungen und Stresssystemreaktionen zu erfassen, damit verbundene zeitliche Muster zu identifizieren und Wechselwirkungen zwischen Psyche und Physiologie im gelebten Leben ("Life as it is lived") zu analysieren. Ergebnisse aus integrativen Einzelfallstudien an gesunden Probandinnen und Patientinnen mit Lupus, rheumatoider Arthritis und Brustkrebs werden vorgestellt und kritisch diskutiert.
Sonntag, 14. Juni
Susann Ahnert-Braun:
Vortrag: "Die Kraft der Gegenwärtigkeit - wie eine spirituelle Grundhaltung unsere Arbeit in der Praxis verändern kann"
Sind wir tief verbunden mit der stillen Gegenwärtigkeit des Seins und lassen wir unser Menschsein davon durchwirken, wird unser Leben auf natürliche Weise Ausdruck von Mitgefühl, Verbundenheit, innerer Freiheit und Vertrauen.
Begegnen wir so unseren Klienten in der osteopathischen Praxis, ist das Miteinander -sowohl im Gespräch als auch dann in der Behandlung - geprägt von echter Offenheit und Annahme und es entsteht ein Raum, der Heilung unterstützt.
Der Vortrag erläutert die 3 Realtitätsebenen nach dem Modell der transpersonalen Prozessarbeit und geht ausführlich ein auf die Qualitäten von Mitgefühl, Verbundenheit, Freiheit, Vertrauen, Offenheit und Annahme und deren Wirkung auf die Therapeuten und die Wechselbeziehung zum Patienten.
Workshop "Ankommen im Jetzt - theoretische und praktische Einführung in die Kontemplation"
Still werden, Schweigen, nach innen lauschen, offen und empfänglich werden für die immerwährende und alles durchdringende Stille, die in allen Dingen schwingt.
Einfach da sein, ganz dem Augenblick hingegeben, sich berühren lassen vom Geheimnis der Gegenwärtigkeit- das ist der Weg der Kontemplation.
Unser Workshop startet mit einer ca. 20 min. theoretische Einführung, dann 25 Min. Kontemplation, im Anschluss besteht die Möglichkeit für Fragen.
Rafael Zegarra-Parodi:
Vortrag: "The evolution of the concept of ‘Spirit’ in osteopathy"
Die jüngste Aktualisierung der osteopathischen Prinzipien von 2002 führte einen Grundsatz ein, der jeden Menschen als dynamische Interaktion von Körper, Geist und Seele betrachtet.
Jüngste Fortschritte in der Neurowissenschaft haben begonnen, Aspekte der menschlichen Erfahrung zu untersuchen, die traditionell mit Spiritualität und Philosophie in Verbindung gebracht werden. Diese Aspekte standen jedoch schon lange im Mittelpunkt indigener Heilsysteme und ihrer nicht-materialistischen Sichtweisen auf den Körper.
Der Votrag untersucht die Relevanz neuer Erkenntnisse für das Verständnis von Körperrepräsentationen in der osteopathischen Versorgung. Er zielt darauf ab, die 'Geist'-Komponente des Körper-Geist-Seele-Grundsatzes zu verfeinern. Zusätzlich wird ein kultursensibles, personenzentriertes Rahmenwerk vorgeschlagen, um die Synchronisation zwischen Patient, Behandler und Umgebung in der klinischen osteopathischen Versorgung zu fördern. (Vortrag auf Englisch)
Workshop "The Dance of the Eagle and the Condor - exploring body representations in osteopathic care"
In dem Workshop werden wir untersuchen, wie die osteopathische Versorgung von einem Ansatz profitieren könnte, der ein Gleichgewicht herstellt zwischen der materialistischen und einer nicht-materialistischen Weltanschauung, die sich auf Einflüsse der amerikanischen Ureinwohner stützt.
Wir werden diskutieren, wie die Integration von Körperbewusstsein, Bewusstheit und Achtsamkeit in die Praxis die Synchronisation zwischen Patient, Behandler und Umwelt verbessern kann. (Workshop auf Englisch.)
Karsten Richter:
Vortrag: "Die Kraft der Gegenwärtigkeit - wie eine spirituelle Grundhaltung unsere Arbeit in der Praxis verändern kann"
Der Vortrag zeigt wie sich somatische Befunde mit Hilfe der TCM in sinnhafte Zusammenhänge bringen lassen und Zugang zu Tiefendimesionen des Psychischen geben.
Das die Sprache der TCM sich in die Physiologie übersetzen lässt und keinen Widerspruch darstellt, soll hier gezeigt werden.
Andreas J. Risch
Vortrag: "Nachhaltigkeit der Gesundheit - Spiritualität als Ressource"
Gesundheit und Krankheit sind komplexe Konzepte und die wichtigsten Faktoren, die unser Leben dynamisch bestimmen. Sie werden aus medizinischer, persönlicher und gesellschaftlicher Perspektive unterschiedlich wahrgenommen und können durch den Umgang mit unseren Ressourcen größtenteils beeinflusst werden.
Ressourcen spielen eine wichtige Rolle für Gesundheit und Nachhaltigkeit. Natürliche Ressourcen bilden die Grundlage allen Lebens, werden aber oft falsch genutzt. Eine nachhaltige Ressourcennutzung zielt darauf ab, Umweltauswirkungen zu minimieren und die langfristige Verfügbarkeit zu sichern.
Spiritualität kann in Krisen und auch im alltäglichen Leben als persönliche Ressource dienen. Sie kann Halt, Orientierung und innere Kraft geben sowie den Umgang mit Krankheit verbessern und ist zudem unerschöpflich.
Das systemische Anforderungs-Ressourcen-Modell versteht Gesundheit als Resultat von Anpassungsprozessen zwischen Individuum und Umwelt. Gesundheitsförderung zielt demnach darauf ab, externe und interne Ressourcen zu stärken.
In seinem Vortrag wird Andreas J. Risch erläutern, wie diese Aspekte auf die Osteopathie übertragen und angewendet werden können.
Teilnahmegebühren
- Teilnahme vor Ort 440 EUR
(Frühbucher bis 31. März) - Teilnahme vor Ort regulär 490 EUR
- Teilnahme online 195 EUR
(Frühbucher bis 31. März) - Teilnahme online regulär 230 EUR
- Get together 50 EUR
„The Spirit never dies, it lives
forever“, 13.06., ab 19.30 Uhr - Post-Conference-Workshop 245 EUR
(Frühbucher bis 31. März) - Post-Conference-Workshop 275 EUR
regulär - Kongress + P.-C.-Workshop 640 EUR
(Frühbucher bis 31. März) - Kongress + P.-C.-Workshop 720 EUR
regulär
Bitte beachte:
Die Kongressgebühren für deine Teilnahme vor Ort beeinhalten die Kongressteilnahme und die Pausenverpflegung in den Pausenzeiten.
Nicht enthalten sind Übernachtung, Frühstück, Mittag- und Abendessen.
Für die Übernachtung im ehemaligen Kloster stehen uns Gästezimmer zur Verfügung. Melde dich bitte per E-Mail (siehe unten), falls du hier übernachten willst. Bitte beachte, dass das Kontingent an Gästezimmern begrenzt ist.
Hast du weitere Fragen, dann kontaktiere uns bitte unter: info@rio-osteopathie.de
Online-Anmeldung
Dazu klicke bitte auf folgenden Link, registriere dich und bestelle dann deine gewünschten Tickets!
Link: www.streavent.de
Hast du Fragen zu deiner Online-Anmeldung, dann kontaktiere uns bitte unter: info@rio-osteopathie.de

Pücklerstrasse 39 • 10997 Berlin
Tel. +498421-934546 • E-Mail info@rio-osteopathie.de



